Zornröschen – Die erwachende Urkraft der Heiligen Frau
Zornröschen ist das Dornröschen nach dem Aufwachen.
Nicht mehr das schlafende Mädchen, das auf Erlösung wartet,
sondern die Frau, die aus einem jahrhundertelangen Traum
der Anpassung, des Schweigens und der Selbstvergessenheit
in ihre heilige Wut geboren wird.
Diese Wut ist kein zerstörerisches Feuer.
Es ist die sakrale Hitze der weiblichen Urkraft –
die uralte, unterdrückte Energie,
die in jeder Frau schlummert wie ein Vulkan unter der Erde.
Sie brennt nicht, um zu verletzen,
sondern um die eigene Wahrheit aufzureißen,
von innen heraus.
Bei Dualseelen taucht diese Zornröschen-Kraft besonders intensiv auf.
Denn die Dualseele ist der Spiegel,
der nichts beschönigt,
der jede verdrängte Emotion hervorholt,
der die Masken zerfallen lässt.
Die Wut, die wird sichtbar,
ist eigentlich die Wut über die eigene Unterdrückung,
über das jahrelange Schweigen,
über die Zähmung der weiblichen Sexualität,
über das Abtrennen der sakralen Macht vom Körper.
In der Begegnung mit der Dualseele
wird diese heilige Wut aktiviert wie ein Energieschlüssel.
Sie sagt:
„Ich bin mehr als das, was man mir beigebracht hat zu sein.“
„Ich bin Feuer. Ich bin Fleisch. Ich bin Seele.“
„Ich bin schöpferische Sexualität, kein Objekt.“
Zornröschen ist der Moment,
in dem das Herz zu sprechen beginnt
und der Schoßraum antwortet.
Die weibliche Sexualität –
so oft beschattet, beschämt, beschnitten –
erinnert sich plötzlich daran,
dass sie ein heiliger Tempel ist.
Die sakrale Power fließt,
wenn das Zornröschen in uns erwacht.
Sie fließt durch die Wirbelsäule,
durch die Stimme,
durch die Grenzen, die wir endlich setzen,
durch das „Nein“, das uns schützt,
und durch das „Ja“, das uns befreit.
Es ist die Kraft der Frau,
die sich selbst zurückholt.
Die ihren Körper zurückholt.
Ihre Lust.
Ihre Stimme.
Ihre Vision.
Ihre Wahrheit.
Für Dualseelen bedeutet Zornröschen:
Ein neues Kapitel beginnt.
Ein Kapitel, in dem Wahrheit wichtiger ist als Harmonie,
authentische Präsenz wichtiger als Rollen,
und die heilige Wut zur Initiation wird.
Denn dort, wo die sakrale Kraft durch die Wut erwacht und ins Herz fließt
kann die Liebe erst wirklich heilig werden.
