Plötzlich steht die Welt für einen Augenblick still, die Blicke zwischen uns so tief und alldurchdringend. Es ist Maria Himmelfahrt – auch der große Frauentag genannt, über ein Jahr lang habe ich ihn zuvor nicht gesehen. Worte wollen raus, die Wahrheit will fließen, doch sie steckt fest. Das Lied „Time to Say Goodbye“ von Andrea Bocelli untermalt die ganze Situation.
Mein Herz fühlt Liebe und eine tiefe Verbundenheit, doch mein Ego schreit: „Ich will ihn nicht mehr.“ Tiefe Verwirrung in mir, und doch spüre ich, dass nun etwas auf mich zukommt, das ich nicht greifen kann. Ich bin verwirrt , es ist aufjedenfall ein Schutzmechanismus meines Egos, nach dem Motto“ ich lehne dich lieber ab, bevor du mich wieder verletzen kannst “ plötzlich wird mir bewusst , dass er am Anfang auch so gefühlt hat.
Eine tiefe Verbindung auf Augenhöhe ist erst dann wirklich möglich, wenn wir durch all unseren Schmerz gegangen sind und nichts mehr im Außen brauchen und haben wollen.
Ich bin von einer absolut emotional abhängigen Frau zu einer freien Frau geworden, die ihn nicht mehr braucht, um glücklich zu sein. Ich bin durch jede Angst gegangen, jedes Gefühl – durch Verlustangst, tiefe Einsamkeit, tiefe Traurigkeit, Schuldgefühle. Ständige Zweifel und schlaflose Nächte waren meine Begleiter. Mein Ego kann den Prozess schon lange nicht mehr greifen.
Ich bin immer wieder für mich selbst gegangen und war im tiefen Vertrauen, und nun spüre ich tief im Herzen, dass das Ende naht.
Doch es ist nicht irgendein Ende, sondern das Ende der Anhaftungen in jeder Form. Ich spüre schon lange, dass es im Dualseelenprozess nicht um eine Partnerschaft auf Augenhöhe geht, sondern um wahrhaftige, bedingungslose Liebe, die absolut frei lässt und zutiefst vertraut, dass alles so geschieht, wie es bestimmt ist.
Time to surrender. Ich weiß nicht, wann es geschehen wird. Ich weiß nur, dass ich alles in tiefer Liebe willkommen heiße.